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Fragestellung: Welcher Zusammenhang besteht zwischen Lernmotivation, Lernerfolg und Lernmethoden?
1 Einleitung
Wer kennt es nicht, wir nehmen uns etwas Großes vor, schaffen es aber nicht dies umzusetzen, da uns schlicht hinweg die Motivation fehlt. Doch wie können wir unsere Motivation aufrechterhalten? Wie kann man es schaffen langfristig und kontinuierlich die Motivation zu steigern? Welche Methoden kann man anwenden, um langfristig Erfolge zu erzielen? All diese Fragen werde ich im Folgenden beantworten. Dabei werde ich insbesondere auf die Hirnforschung, Lernmotivation, Lernmethoden und den Lernerfolg eingehen.
2 Wie lernt unser Gehirn? – Eine Frage aus der Hirnforschung
Unser Gehirn verarbeitet Sekunde für Sekunde riesige Mengen von Daten und Informationen. Immer wenn wir etwas lernen, ob bewusst oder unbewusst, erweitert sich unser Gehirn. Doch was passiert beim Lernen in unserem Gehirn?
Während des Lernens werden im Gehirn die Synapsen durch Sinnesreize aktiviert.
Über diese Verbindungsstellen im Gehirn werden Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergeleitet. Dabei entscheidet die Zahl der aktiven Synapsen und Nervenzellen über den Lernerfolg, denn je mehr Nervenzellen am Lernprozess beteiligt sind, desto tiefer werden Informationen im Gehirn verankert und gespeichert. Mehr als 80% der Informationen werden direkt im Gehirn gespeichert, wenn die Informationen gleichzeitig haptisch, visuell und akustisch aufgenommen werden. Genauso wichtig sind Lernwiederholungen, denn durch das regelmäßige Wiederholen werden die Synapsen regelmäßig neu aktiviert. Dies stärkt die Verbindung zwischen den Nervenzellen.
3 Lernmotivation
3.1 Definition Lernmotivation
„Lernmotivation ist die momentane Bereitschaft eines Individuums, seine sensorischen, kognitiven und motivationalen Fähigkeiten auf die Erreichung eines Lernziels zu richten und zu koordinieren.“Dabei wird zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation unterschieden.
3.2 Intrinsische Motivation
Die intrinsische Motivation ist die innere, aus sich selbst entstehende Motivation eines jeden Menschen. Wer intrinsisch motiviert ist, übt seine Tätigkeit aus Freude und Zufriedenheit aus. Er übt seine Tätigkeit aus, weil er sie interessant findet und grundsätzlich Spaß daran empfindet. Bei der intrinsischen Motivation hat man somit einen inneren Antrieb, sich dieser Sache zu widmen.
3.2.1 Beispiel – Intrinsische Motivation
Ein intrinsisch motivierter Mensch wählt einen Ausbildungs- oder Studiengang, welcher ihn persönlich interessiert und an dessen Inhalten er von sich aus Spaß hat.
Beispiel: Anna interessiert sich sehr für naturwissenschaftliche Lehrinhalte. Daher studiert sie aus voller Begeisterung Biologie.
3.3 Extrinsische Motivation
Der Gegenpol zum inneren Antrieb ist die extrinsische Motivation. Diese Form des Antriebs wird durch Einflüsse von außen bewirkt. Anders als bei der intrinsischen Motivation wird die Antriebskraft nicht aus der Aufgabe selbst, sondern aus dem Ergebnis der Arbeit gezogen. Man widmet sich somit einer Aufgabe nicht aus Interesse, sondern weil man durch externe Einflüsse dazu motiviert wurde. Um dies genauer zu veranschaulichen, werde ich im Folgenden ein Beispiel nennen, in dem die Extrinsische Motivation deutlich gemacht wird.
3.3.1 Beispiel - Extrinsische Motivation
Extrinsische Motivation richtet sich beispielsweise nach späteren Verdienstmöglichkeiten. Der Student wählt absichtlich den Studiengang aus, womit er im späteren Berufsleben am meisten verdienen wird. Die Motivation wird somit durch externe Einflüsse beeinflusst.
Beispiel: Lena studiert Wirtschaftsrecht, obwohl ihr die Lehrinhalte keinen Spaß bereiten. Sie studiert den Studiengang dennoch, da sie als zukünftige Wirtschaftsjuristin ein gutes Gehalt erwartet. Ursprünglich wollte sie allerdings Einzelhandelskauffrau werden.
4 Wie kann die Lernmotivation gefördert werden?
Motivation ist die Voraussetzung für jedes Handeln und somit enorm wichtig. Wir kennen es vermutlich alle, zu Beginn des Semesters sind wir hochmotiviert, setzen uns ein Ziel und setzen alles dafür ein, dass wir dieses Ziel erreichen. Dies sieht man unter anderem an den Höhepunkten der folgenden Grafik.
Im Folgenden werde ich anhand der Grafik den Motivationsverlauf genauer erläutern.
Wie man in der Grafik erkennen kann, verläuft die Motivation nicht konstant, sondern hat Höhe- und Tiefpunkte. Zunächst ist die Motivation und die Willensbereitschaft zum Lernen sehr hoch. Doch im Laufe der Zeit kommt es zu Hindernissen und die Motivation sinkt. Gründe hierfür könnten Hindernisse wie Lustlosigkeit, Zeitmangel und Frustration sein, welche die Motivation eines Individuums erheblich beeinträchtigen können.
Allerdings gibt es gibt es auch Zeitpunkte, in dem die Motivation drastisch ansteigt. Dies geschieht indem wir zum Beispiel durch eine 1,0 in einer Klausur uns bestätigt fühlen und bemerken, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hat und wir demnach genau so weiter machen sollen. Die Motivation steigt insbesondere auch durch Lob oder wenn einige Ereignisse sehr gut funktioniert haben. Das spiegelt die Höhepunkte in den Motivationswellen wieder.
Doch was können wir tun, damit die Motivation dauerhaft anhält und wir auch in schwiegen Phasen motiviert bleiben? Herausfordernde Aufgaben erfordern von uns Durchhaltvermögen, welche durch motivierende Ziele gestärkt werden.
Daher ist es wichtig sich Ziele zu setzen, denn nur wenn man ein Ziel vor Augen hat, kann man sich konsequent zum Lernen motivieren. Man sollte sich vor Augen führen, wofür man lernt und warum man den Weg gehen möchte.
Dafür gibt es ein gutes Beispiel welches ich an 2 Sätzen verständlich machen will:
1. Ich möchte einen guten Abitur-Schnitt
2. Ich möchte einen Abitur-Schnitt von 1,0
Das erste Ziel ist allgemein gehalten und nicht klar definiert, während das zweite Ziel ein konkretes Ziel darstellt. Demnach geht man mit dem 2. Satz im Gedächtnis viel motivierter und zielgerichteter an die Aufgaben dran. Daher ist es besonders wichtig sich konkrete Ziele zu setzen.
Ebenso wichtig ist es seine Ziele zu visualisieren. Man sollte sich das Erreichen eines Zieles bildlich vor Augen führen. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass es sehr motivierend ist, sich den persönlichen Fortschritt im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen zu führen. Nämlich mit einer bildlichen Darstellung beziehungsweise einer Visualisierung. Durch die Visualisierung führt man sich vor Augen, warum man angefangen hat und sein Ziel erreichen möchte. Man erinnert sich also an das selbstgesetze Vorhaben bzw. Ziel und ist dadurch deutlich motivierter. Dies kann man tun, indem man visualisiert, wie es ist, nach all der harten Zeit sein Abschlusszeugnis in der Hand zu halten und den Professoren dankend die Hände zu schütteln. Stellen Sie sich vor was sie anhaben, wer mit Ihnen auf der Bühne steht, wie viele Menschen Ihnen applaudieren, weil sie einen Schnitt von 1,0 erreicht haben.
Ein weiterer wichtiger Faktor um kontinuierlich motiviert zu bleiben ist es sich für seine kleinen erreichten Erfolge zu belohnen. Hierbei können alle Aktivitäten, die der Lernende gerne ausführt, als Belohnung eingesetzt werden. Wer zum Beispiel gerne Sport treibt, kann dies als Belohnung vorsehen. Für andere Lernende kann Fernsehen, ein Restaurantbesuch, einige Seiten im Kriminalroman zu lesen oder ein Spaziergang belohnend dafür sein, dass ein bestimmter Lernabschnitt bewältigt bzw. die geplante Lernzeit eingehalten wurde.
5 Lernmethoden
5.1 Definition Lernmethoden
„Lernmethoden sind Werkzeuge oder Hilfsmittel, mit denen man effizienter lernen kann, um Wissen und Fähigkeiten im Sinne von Kompetenzen zu erlangen. Lernmethoden initiieren Lernprozesse und zielen darauf ab, dich umfangreicher mit dem Lerninhalt auseinander zu setzen, um aufgenommene Wissenseinheiten und Informationen zu verstehen, zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen.“
5.2 Welche Lernmethoden gibt es?
Es gibt zahlreiche Lernmethoden, die den Lernprozess unterstützen, fördern und optimieren können. Welche Lernmethoden einem am besten liegen, kann man allerdings nur durch ausprobieren herausfinden. Wir Menschen sind verschieden, und jeder Mensch lernt auf unterschiedliche Art. Die einen können besser anhand von Mindmaps lernen, während andere es bevorzugen, den zu verinnerlichen Stoff aufzunehmen und ihn sich ständig anzuhören. Daher muss jeder Einzelne selbst ausprobieren, welche Lernmethode für ihn am besten passt.
Eine Aufzählung aller Lernmethoden würde den Rahmen sprengen, sodass ich nur auf die Lernmethoden eingehe, die für mich am effektivsten sind.
5.2.1 Zusammenfassungen
Eine sehr hilfreiche Lernmethode, die mir während des Semesters geholfen hat, sind Zusammenfassungen. Diese sind besonders lernfördernd, da man einen guten Überblick über den Stoff bekommt und nur das Wichtigste auf einen Überblick hat. Eine Studie hat ergeben, dass das handschriftliche Schreiben dazu beitragen kann, Gelerntes zu verinnerlichen. Denn durch das Zusammenfassen muss man sich mit den Inhalten erneut beschäftigen und auseinandersetzen, sie in Ihre Sprache und Vokabular transformieren. Auch das Markieren bzw. Unterstreichen ist für unser Gehirn sehr lernfördernd, da man sich dadurch den Inhalt besser merken und bestimmte Farben mit einem Ereignis verknüpfen kann.
5.2.2 Lernstoff wiederholen
Das Wiederholen ist ein wichtiger Lernprozess, um den Lernerfolg zu steigern, den je häufiger man sich mit einem neuen Lerninhalt beschäftigen, desto häufiger werden Nervenzellen aktiviert, die für seine Verarbeitung und Speicherung zuständig sind. Hierbei festigen sich die Verbindungen zwischen den Nervenzellen und man kann sich dadurch besser an neue Lerninhalte erinnern. Durch häufige Wiederholungen gelangen Lerninhalte in unser Langzeitgedächtnis, wodurch das Gelernte im Idealfall ein Leben lang zur Verfügung steht und jederzeit abgerufen werden kann. Daher ist das ständige Wiederholen des bereits gelernten besonders wichtig.
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