Erfahrungsbericht Auslandssemester (4. Semester) an der Babeş-Bolyai-Universität in Cluj-Napoca, Rumänien
Erfahrungsbericht von Simon Schütter
Land: Rumänien
Stadt: Cluj-Napoca
Universität: Babes-Bolyai Universität, Fakultät FSEGA
Semester: 4
Vorbereitung
Mit der Vorbereitung habe ich gegen Anfang November 2016 angefangen, nachdem klar war, dass ich mein Auslandssemester in Cluj-Napoca, Rumänien, machen werde. Ich habe meine Wohnung im Studentenwohnheim gekündigt, weil ich die fällige Miete über den Zeitraum von ca.7 Monaten nicht zahlen wollte und mir einen neuen Handyanbieter für das EU-Ausland gesucht. Meine größeren Sachen, wie z.B. den Schreibtischstuhl, Drucker oder auch Fernseher konnte ich das Semester über bei Freunden unterstellen.
Eine Auslandsversicherung schloss ich auch noch ab.
Des Weiteren bestellte ich bei meiner Bank etwa 1500 Lei, was etwa 340 EURO sind, vor.
Ende November, das neue Semester in Rumänien begann bereits Ende Februar, buchte ich den Flug nach Rumänien bei WizzAir um ggf. einen Frühbucherrabatt zu bekommen. Der Flug kostete ca. 42 EURO inklusive Gepäck bis 23 Kilo, was ich auch benötigte.
Unterkunft
Ich hatte mich bereits im Vorfeld mit zwei Freunden von mir um eine Unterkunft bemüht. Diese hatten wir dank Kollegen, die in vorherigen Semestern bereits in Rumänien waren, schnell gefunden. Eine Alternative wäre das Wohnheim gewesen, wogegen wir uns aber entschieden hatten.
Die Kosten der Mietwohnung beliefen sich auf ca. 300 EURO im Monat, inkl. Wasser, Strom etc. Die Wohnung war bereits komplett ausgestattet, was eines der Hauptkriterien war und befindet sich im Stadtteil Marasti im 5. Stock mit einem wunderschönen Ausblick über ganz Cluj. Wir mussten eine Mietkaution in Höhe der Monatsmiete hinterlegen.
Die Innenstadt Clujs war von der Wohnung aus in etwa 25 Minuten zu Fuß zu erreichen genau wie die Universität, die ich dort besuchte. Diese Wege konnte man bei dem immer guten Wetter problemlos bewältigen. Als Alternative gab es immer noch die Möglichkeit ein Taxi zu nehmen, bei dem sich die Kosten auf etwa 2 EURO beliefen.
Die Universität und deren Lehr- und Betreuungsangebote
Ich hatte keinen Buddy, allerdings hätte ich mich um einen bemühen können. Jedoch hatte ein Freund von mir einen, der auch mir bei Problemen behilflich war.
Am ersten Tag des Semesters wurde im Hauptgebäude der Universität eine Willkommenszeremonie für die Auslandsstudierenden abgehalten, in der die zu bewältigenden Formalitäten, wie z.B. der Einzug in das Wohnheim bzw. eine neue Wohnung o.ä. erläutert wurden.
Ich konnte mir mögliche Kurse die ich besuchen wollte, einfach im Internet anschauen, um zu sehen, wann diese stattfinden. Die Kurse, die ich gewählt hatte waren an der deutschen Fakultät FSEGA und fanden dementsprechend auch in deutscher Sprache statt. Die Vorlesungen, die ich hatte fanden im Vergleich zu Deutschland bzw. Schmalkalden weniger digital statt. Es gab nicht immer Skripte und man musste sich während der Vorlesungen viele Notizen machen. Generell haben sich die Themen aber nicht groß unterschieden. Die Kurse waren häufig am Abend, da es sich um Masterkurse handelte und die dortigen Studierenden nebenbei arbeiteten. Während der Vorlesungen verhält man sich genauso, wie in Deutschland.
Das Erasmus Student Network (ESN) bat und bietet immer noch viele Freizeitmöglichkeiten an. Ich konnte auf Internationalen Abenden schnell neue Freunde kennenlernen oder auf Reisen durch das Land, z.B. an das Schwarze Meer, die Kultur und das Land näher kennenlernen.
Das Leben in Rumänien
Cluj hat eine sehr schöne Innenstadt mit sehr viel Geschichte. Man kann sich den ganzen Tag dort gut beschäftigen, egal ob man zu Fußball-, Basketball- oder Handballspielen der ortsansässigen Mannschaften geht, in der näheren Umgebung Wandern geht oder einfach nur in eine der vielen Bars und Clubs ausgeht.
Die rumänische Währung ist der Lei. Alles ist einfach zu erreichen, da die Dienstleistungsangebote in Rumänien um einiges billiger als in Deutschland sind. Ich konnte sogar darauf zurückgreifen, häufig mit dem Taxi zu fahren da es nicht einmal 50 Cent pro Kilometer gekostet hat. Auch Bus- und Bahntickets waren ähnlich teuer.
Ein Friseurbesuch kostete teilweise umgerechnet sogar nur 4 EURO.
Gegen Ende meiner Zeit habe ich noch einen einwöchigen Ausflug nach Bukarest gemacht um diese riesige Stadt auch mal zu erleben. Bukarest ist mit seiner Altstadt seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, wie den Präsidentenpalast oder den Arc de Triumpf, und der interessanten, kommunistischen Geschichte, die dort präsenter als in Cluj ist, definitiv eine Reise wert.
Ende des Auslandsaufenthalts
Als es zu den letzten Tagen in Cluj kam, hatte ich noch einige Formalitäten zu erledigen. So musste ich z.B. noch eine Bescheinigung über die Dauer des Aufenthalts aus dem dortigen International Office holen und mit dem Vermieter den Termin zur Wohnungsübergabe bestimmen. Mit meinen Kollegen machte ich die Wohnung wieder einzugsbereit und nach Kontrolle durch den Vermieter gab es ohne Probleme die Kaution zurück.
Natürlich stand auch noch die Verabschiedung von den dort kennengelernten Leuten an.
Fazit
Ich habe in Rumänien eine sehr schöne Zeit verbracht. Man lernt viele neue Freunde aus den unterschiedlichsten Ländern kennen, da Cluj sehr international ist. Die dort lebenden Leute sind äußerst nett, zuvorkommend und hilfsbereit. Es werden genug Freizeitaktivitäten durch verschiedene Organisationen angeboten. Ich möchte auf jeden Fall nochmal nach Rumänien reisen, um dort alte Bekannte zu treffen, ich kann mir sogar vorstellen, dort eine längere Zeit zu arbeiten.
CategoryErfahrungsberichte
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