Auslandsemester vom 07.08.2015 - 10.12.2016 - Guadalajara/ Mexiko, Universidad Panamericana
Erfahrungsbericht von Nicolas Ziska
1. Bevor Deutschland verlassen wurde:
Meine Wohnung (WG) in Schmalkalden habe ich gekündigt, da auch bei meinem Mitbewohner der Bedarf bestand, das Mietverhältnis aufzulösen. Somit konnten wir die bestehende Internetverbindung über eine außerordentliche Kündigung beenden, was auch ohne Probleme erledigt wurde. Den Handyvertrag musste ich leider weiterlaufen lassen, da mein Anbieter sehr inkompetent und mangelhaft ist, was den Service anbelangt.
Die Auslandsversicherung habe ich über meine bereits bestehende Versicherung, der Privatversicherung über meine Eltern, abgeschlossen. Bei meinem Krankheitsfall im Ausland habe ich die Kosten (die in Mexiko sehr gering sind) selbst gezahlt und danach in Deutschland wieder zurückerstattet bekommen.
Wir sind mit Thomas Cook nach Mexiko geflogen. Allerdings mussten wir in Manchester umsteigen und sind dann in Cancun gelandet. Dort mussten wir mit Volaris (Mexikanische Fluggesellschaft) weiterfliegen. Zu empfehlen ist: einfach frühstmöglich nach besten Angeboten zu suchen.
2. Die Universität im Ausland und deren Lehr- und Betreuungsangebote
Ich hatte das Buddyprogramm nicht ausgewählt.
Es gab eine sehr große Willkommenszeremonie in der Universität. Allerdings konnten wir Studenten aus Schmalkalden nicht teilnehmen, da unsere Prüfungen bis in die erste Woche des Semesters andauerten. Jedoch bekamen wir eine kleine Ersatzeinführungszeremonie als wir ankamen.
Das International Affairs Office war jederzeit SEHR hilfreich und kompetent. Alle Probleme wurden in kürzester Zeit beseitigt.
Die Kurse die vorher angegeben wurden waren alle wählbar, jedoch habe ich einen Kurs gewechselt, was aber auch keine weiteren Probleme bereitete. Die Vorlesungen waren in Englisch, jedoch auch in Spanisch wählbar.
Vorlesungen bestanden grundsätzlich aus mexikanischen sowie internationalen Studenten, allerdings war der Kurs „History of Mexico“ ausschließlich von Austauschstudenten belegt.
Die Themen der Kurse waren nicht sehr anspruchsvoll, jedoch waren die Pflichtvorlesungen und die Hausaufgaben und Vorträge unter dem Semester etwas gewöhnungsbedürftig für uns. Der Stundenplan war fest vorgegeben und nicht flexibel.
Die Universität selbst hat keine Reisen angeboten. Dafür gab es andere Organisationen wie z. B. Integrate oder Conexion. Die Freizeitangebote waren allerdings reichlich vorhanden und wurden auch mit Vergnügen wahrgenommen.
Das Essensangebot der Mensa war vielseitig (für mexikanische Verhältnisse) und auch preisleistungstechnisch empfehlenswert.
Die wichtigste Verhaltensregel im Unterricht war Pünktlichkeit und Anwesenheit. Essen war während der Vorlesung nicht erlaubt.
Fragen bezüglich der Universität wurden von Studenten, Professoren, Mitarbeitern der Universität oder dem International Office jederzeit beantwortet.
3. Unterkunft
Innerhalb der ersten zwei Wochen lebte ich im „Tequila Hostel“. Von dort aus suchte ich mir eine Wohnung im Bezirk „Chapultepec“. Es war eine WG mit fünf weiteren Personen. Die monatliche Miete belief sich auf 4600 Pesos.
Die Wohnung wurde im Internet nach langer Suche gefunden. Sie war voll möbiliert, jedoch im älteren Zustand. Der Mietvertrag war nicht, wie er dem deutschem Standard entsprechen würde, jedoch für dortige Verhältnisse ausreichend. Die Kaution wurde bei Einzug innerhalb einer Monatsmiete bezahlt und als letzte Monatsmiete verwendet.
Die Unterkunft war eine halbe Stunde mit dem Auto vom Flughafen entfernt. Vom Flughafen zur Unterkunft sind wir mit dem Taxi gefahren für ca. 300 Pesos.
Eine halbe Stunde Busfahrt trennte die Universität und meine Unterkunft voneinander. Die Lage wurde aufgrund von Freizeitangeboten und anderen Studenten gewählt.
4. Fakten über das Leben im Ausland
Durch den Studentenausweis bekam man viele Vergüngstigungen in Museen, Busfahrten, Zoo, etc.
Meine monatlichen Ausgaben (Miete, Nahrung, Reisen und Freizeitaktivitäten) beliefen sich auf ca. 700 €. Man käme aber auch mit 500-600 € über die Runden.
Anfangs war das größte Problem die Sprache. Es ist wirklich empfehlenswert zumindestens Grundkenntnisse in Spanisch zu besitzen, da außerhalb der Universität kaum jemand Englisch spricht. Das Land ist grundsätzlich komplett anders als Deutschland, was einem aber vorher natürlich vollkommen bewusst sein sollte. Alles kommt einem unorganisierter und entschleunigter vor – jedoch auf seine eigene Art und Weise sehr schön!
Tipps: Sprachkenntnisse, Finanzielle Sicherheiten, Respekt vor anderen Kulturen.
Die Infrastruktur glich veralteten, amerikanischen Verhältnissen. Die Busse waren sehr alt und auch etwas unorganisiert. Man hatte aber nach ein paar Wochen genug Erfahrung, um damit klar zu kommen.
Grundsätzlich empfiehlt sich in Mexiko sehr viel zu Reisen da es sehr preiswert ist. Cancun, Mexiko-City, Sayulita & Baja California sind sehr zu empfehlen.
5. Ende des Auslandssemesters
Die Rückzahlung der Kaution wurde als letzte Monatsmiete verwendet.
Dadurch, dass ich eine 4-wöchige Reise in den USA angetreten habe, musste eine ESTA-Bescheinigung ausgefüllt werden, jedoch nichts für Mexiko.
Ich habe das Land ca. eine Woche nach meiner letzten Prüfung verlassen.
Der Schwierigkeitsgrad der Gastuniversität in Mexiko ist wesentlich niedriger als der in Deutschland. Jedoch ist der Zeitaufwand eindeutig höher und gleicht somit den niedrigeren Schwierigkeitsgrad der Prüfungen wieder aus.
In Mexiko wird man sehr schnell willkommen geheißen und es ist sehr einfach neue Freunde zu finden.
Ich könnte mir vorstellen, in diesem Land zu arbeiten, allerdings nur für begrenzte Zeit da ich gewisse Dinge aus Deutschland vermisst habe.
CategoryErfahrungsberichte
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