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Marketing - Kapitel 5 - Distributionspolitik


Inhalte von Prof. Dr. Thomas Urban
www.multi-media-marketing.org


Lernziele


• Absatzwege und –organe mit ihren jeweiligen Eigenschaften sowie Vor- und Nachteilen kennen lernen.
• Einflussfaktoren auf die Kosten der Distribution erkennen und exemplarisch berechnen.
• Besonderheiten des persönlichen Verkaufs einschätzen und abgrenzen.


Unter der Distribution ist die Gestaltung und Steuerung der Überführung eines Produktes vom Produzenten zum Käufer zu verstehen.

  • im Vordergrund stehen hierbei zwei Probleme:
    • Wahl des Absatzweges: Ein Unternehmen kann entweder direkt an seine Kunden gelangen oder einen indirekten Weg wählen, indem es s. g. Absatzmittler einschaltet, welche die Distributionsfunktion übernehmen.
    • Bestimmung des Absatzorganes: Unterscheidung zwischen unter nehmenseigenen und unternehmensfremden Organen
  • der Absatzweg und das Absatzorgan wird zusammen als Absatzmethode oder Absatzkanal bezeichnet
  • anstelle von Absatzmethode wird auch von akquisitorischer Distribution gesprochen


Überblick zu distributionspolitischen Entscheidungen - Quelle:  Thommen, J.-P./Achleitner (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 197

Überblick zu distributionspolitischen Entscheidungen - Quelle: Thommen, J.-P./Achleitner (2006): Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S. 197




5.1 Absatzwege und -organe


Eine der wichtigsten Entscheidungen im Rahmen der Distribution betrifft die Frage über die Anzahl und Art der Absatzmittler ⇒ bestimmt in erster Linie
den s. g. Distributionsgrad. Was unterscheidet den direkten und indirekten Absatz voneinander?


Quelle: eigene Darstellung, nach Bruhn (2010), S. 250

Quelle: eigene Darstellung, nach Bruhn (2010), S. 250



  • Entscheidung, ob direkt oder indirekt abgesetzt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab
  • in Bezug auf produkt- und kundenbezogene Faktoren können folgende Tendenzen abgeleitet werden:
    • Produkt
      • verderbliche Güter
      • nichtstandardisierte Produkte
      • Güter mit hohem Wert
      • Erklärungsbedürftigkeit und Neuartigkeit eines Produktes
    • Kunden
      • je größer die Zahl der Kunden, desto eher wird indirekt abgesetzt
      • bei seltenem oder gelegentlichem Bedarf wird ein direkter, bei regelmäßigem ein indirekter Absatz im Vordergrund stehen
      • Je größer die geographische Streuung der Kunden, desto eher wird ein indirekter Absatz gewählt
      • Einkaufsgewohnheiten spielen eine wesentlich Rolle


Franchising



Vertraglich geregelte Kooperation zwischen zwei rechtlich selbständigen Unternehmen, bei welcher der Franchise-Geber dem Franchise-Nehmer gegen ein Entgelt das Recht gewährt, Güter und Dienstleistungen unter einem bestimmten Warenzeichen zu vertreiben.


Franchise-Systeme:

  • Coca-Cola
  • Hertz
  • Holiday Inn
  • Avis
  • Body Shop
  • OBI
  • Pizza Hut
  • Kieser Training
  • Ibis Hotels


  • Franchise-Geber stellt dem Franchise-Nehmer je nach Gestaltung des Vertrages folgendes zur Verfügung:
    • Handelsname und Marke des Unternehmens
    • Methoden und Techniken der Geschäftsführung
    • Produktionsverfahren, Rezeptur
    • Belieferung mit Waren
    • Marketing-Konzepte
    • Personalschulung


  • für den Vertrieb:
    • Verkauf durch Mitglieder der Geschäftsleitung
    • Reisender (Verkäufer, Außendienstpersonal)
    • Verkaufsniederlassung
    • Handelsvertreter (Agent)
    • Kommissionär
    • Makler
    • Großhandel
    • Einzelhandel


  • der Handel ist ein wichtiges Glied in der Absatzkette zwischen Produzent und Verkäufer
  • ihm kommt in erster Linie eine Dienstleistungsfunktion für eine i. d. R. fremderstellte Sachleistung zu
  • der Handel kann hierbei verschiedene Teilfunktionen übernehmen
    • Überbrückungsfunktion
      • räumliche Überbrückung (Transportfunktion)
      • zeitliche Überbrückung (Lagerfunktion)
      • finanzielle Überbrückung (Kreditfunktion)
      • Risikoübernahme
    • Warenfunktion
      • quantitative Warenfunktion (Mengenfunktion)
      • qualitative Warenfunktion
      • Sortimentsausgleich
    • Dienstleistungsfunktion


Einzelhandel: besteht aus der Summe der Aktivitäten beim Verkauf von Gütern und Dienstleistungen, die direkt an den Endverbraucher zu dessen persönlichen Konsum oder sonstigen Verwendung (z. B. Geschenk gehen)
  • nach dem Sortiment (Fachgeschäfte, Spezialgeschäfte, Kaufhäuser, Filialbetrieb, Electronic Commerce, Kioske)
  • nach dem Preis (Discounter, Lagerverkauf, Boutiquen)
  • nach dem Ort des Verkaufs (Telefon-Marketing, Tupperware-Partys, Automatenverkauf)


Großhandel: kauft als Absatzmittler Waren ein und verkauft sie an Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter und an Großverbraucher weiter
  • Sortimentsgroßhandel
  • Spezialgroßhandel
  • Cash-and-Carry-Großhandel



5.2 Physische Distribution



Physische Distribution (Distributions-Logistik) subsumiert alle Tätigkeiten der technischen Überführung von unternehmerischen Leistungen an den Ort des Kunden

  • sie setzt sich unter Betrachtung des güterwirtschaftlichen Umsatzprozesses aus drei Elementen zusammen:
    • physisches Versorgungssystem: sorgt für die physische Bereitstellung von Input-Faktoren für das Unternehmen
    • innerbetriebliches Logistiksystem: befasst sich mit der physischen Versorgung des Produktionsprozesses innerhalb des Unternehmens
    • Distributionslogistik: hat die Überwachung des Outputs des Unternehmens an andere soziale Systeme der Umwelt (Konsumenten, Staat, Unternehmen) zur Aufgabe


Ziel der logistischen Distribution: die richtigen Produkte zur rechten Zeit am richtigen Ort in der richtigen Qualität und Quantität zu minimalen Kosten zu verteilen

  • Distributionskosten:
    • D = A + T + Lfix + Lvar + O
    • D = gesamte Distributionskosten
    • A = Auftragsabwicklungskosten
    • T = Transportkosten
    • Lfix = Fixkosten der Lagerung
    • Lvar = variable Kosten der Lagerung
    • O = Opportunitätskosten aufgrund entgangener Verkäufe
  • Lieferbereitschaftsgrad =[(sofort lieferbare Menge eines Artikels pro Zeiteinheit/(Bestellte Menge pro Zeiteinheit)] * 100






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