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Dies ist eine alte Version von LerntechnikenLernverhaltenStudium erstellt von ChristophBieramperl am 2015-05-26 17:37:51.

 

Lerntechniken und Lernverhalten im Studium

Abgabe: 08.06.2015

Gliederung:

- Lernverhalten (Kayser)

- Lerntechniken
1. Mind Mapping (Bieramperl)
2. Loci Methode (Bieramperl)
3. Lernen aus Texten (Czernik)
4. Lernen mit Wissensdatenbanken (Kirchner)
5. ??? (Gerb)







A. Mind-Mapping



1. Begrifflichkeit

Die Mind-Mapping-Methode [mind (engl.) = Verstand und map (engl.) = (Land-)karte] wird auch Visualisierungs-Methode genannt.


2. Vorgehensweise

1. Schritt: Bevor die Mindmap erstellt werden kann, muss ein geeignetes Medium ausgewählt werden. Besonders gut geeignet ist ein weißes, leeres Blatt Papier, eine Leinwand, ein Flipchart, Folien (für Overhead-Projektor) oder auch MS Word, MS Powerpoint sowie das Mindmap-Programm xMind.
2. Schritt: Der Anwender setzt bei dieser Lerntechnik das Hauptthema, den sogenannten Grundgedanken, in das Zentrum. Der Grundgedanke kann aus einem Wort, mehreren Wörtern, einer Zeichnung oder auch einem Bild bestehen.
3. Schritt: Um den Grundgedanken herum werden untergeordnete Gedanken (Nebenäste/Schlüsselbegriffe) erstellt und miteinander verbunden.
4. Schritt: Um die Nebenäste stehen Gedanken, die wiederum eine Ebene tiefer angeordnet werden. Dadurch entsteht eine Vernetzung von Schlüsselbegriffen und Gedanken. Somit visualisiert diese Lerntechnik die reale Gedankenstruktur des Menschen, die nicht linear, sondern vernetzt verläuft.
5. Schritt: Zur besseren Übersichtlichkeit sollte der Anwender verschiedene Farben und Schriftgrößen (je höher die Ebene, desto größer die Schrift) verwenden.


3. Beispiele



 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Mindmap_handschriftlich.png)
Abbildung 1: Mindmap zum Thema Lerntechniken, die handschriftlich erstellt wurde.





 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Mindmap_xMind.png)
Abbildung 2: Mindmap zum Thema Lerntechniken, die mit Hilfe des Mindmap-Programms xMind erstellt wurde.





 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Screenshot_xmind1.png)
Abbildung 3: Screenshot der Formatvorlagen-Auswahl im Programm xMind.





 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Screenshot_xmind2.png)
Abbildung 4: Screenshot der Formatvorlage „Eine Entscheidung treffen“ im Programm xMind.




Für weitere Informationen über das Programm xMind klicken Sie bitte auf das xMind-Symbol:
FS1




Wenn Sie das Programm xMind downloaden möchten, klicken Sie bitte hier oder den nachstehenden Download-Button
FS1





4. Vorteile

  • Mindmaps ermöglichen es, die Informationen in „Ebenen“ darzustellen und mit Hilfe von Linien Beziehungen zwischen die Inhalten darzustellen.
  • Die zu bearbeitenden Inhalte können strukturiert dargestellt werden.
  • Mindmaps lassen den Bearbeiter schnell erkennen, welche Themen/Bereiche ausreichend und welche noch nicht genug bedacht wurden.


5. Nachteile

  • Mindmaps sind sehr individuell. Dritte können sich häufig nur langsam einarbeiten.
  • Inhaltsreiche Mindmaps können auf den ersten Blick unübersichtlich wirken.
  • Bei der Erstellung von Mindmaps besteht die Gefahr, dass der Anwender vom Hundertsten ins Tausendste kommt“ und somit die wirklich wichtigen Bereiche vernachlässigt.



B. Loci-Methode



1. Begrifflichkeit

Die Loci-Methode [Loci = Locus (lat.) = Ort] ist auch bekannt als Methode der Orte und Routenmethode.
 


2. Vorgehensweise

1. Schritt: Zuerst legt der Anwender eine bestimmte Route (Raum- oder Körperoute) fest. Es sollte eine Route sein, die der Anwender gut kennt und bereits oft abgegangen ist. Das kann z.B. der Weg zum Supermarkt, Fitnessstudio, Park oder der Weg zur Hochschule sein. Es gibt auch sogenannte Körperrouten, die sich z.B. vom Kopf bis zu den Füßen erstreckten. Empfehlenswert ist es, für jedes Fach eine eigene Route zu erstellen. Hiermit wird das Vermischen der Inhalte verhindert.
2. Schritt: Nach dem Erstellen der Route werden Wegpunkte festgelegt. Das sollten markante Punkte wie einprägsame Gebäude sein.
3. Schritt: Im nächsten Schritt werden die zu lernenden Informationen (Schlüsselbegriffe) in einer bestimmten Abfolge mit den Wegpunkten verbunden.
4. Schritt: Nun kann der Anwender die Route innerlich abgehen und sollte sich bei den Wegpunkten an die Informationen erinnern.




 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Abbildung_Loci_Methode.png)
Abbildung 5: Visualisierung des Prinzips der Loci-Methode.



Wie wirkungsvoll diese Lerntechnik wirklich ist, zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts zu der Loci-Methode. Insgesamt 40 zufällig ausgewählte Studenten sollten sich 40 Wörter in der richtigen Reihenfolge merken. Jedes Wort wurde ihnen nur für 10 Sekunden angezeigt. Die Studenten, die keine besondere Lerntechnik angewandt haben, konnten sich im Durchschnitt 5 Wörter in der richtigen Reihenfolge merken. Die Studenten, die die Loci-Methode angewandt haben, konnten sich hingegen im Durchschnitt an 35 Wörter in der richtigen Reihenfolge erinnern. Sie waren also mit Hilfe der Loci-Methode in der Lage, sich in der gleichen Zeit 600 % mehr zu merken.
Quelle: Karsten, G. (2004) Erfolgsgedächtnis: Wie Sie sich Zahlen, Namen, Fakten, Vokabeln einfach besser merken. Wilhelm Goldmann Verlag, München.




 (image: https://hssm.hqedv.de/uploads/LerntechnikenLernverhaltenStudium/Statistik_Loci_Methode.png)
Abbildung 6: Graphische Darstellung der Ergebnisse der Studie des Max-Planck-Instituts.




3. Vorteile

  • Geübte können mit dieser Lerntechnik Inhalte in kurzer Zeit verinnerlichen.
  • Die erlernten Inhalte sind tief im Gehirn verankert und auch nach längerer Zeit noch abrufbar.
  • Die gleichen Wegpunkte/Routen können für viele Lerninhalte verwendet werden.


4. Nachteile

  • Diese Lerntechnik setzt Übung und eine gewisse Kreativität voraus.
  • Die Anzahl der Wegpunkte/Länge der Routen ist begrenzt und somit auch die Länge der Inhalte.
  • Diese Technik eignet sich eher für Stichpunkte oder einfache Zahlen, nicht jedoch für komplexere Inhalte, Vokabeln oder mathematische Formeln.



C. Lernen mit Texten


Das Lernen mit Texten und somit das Lesen ist Hauptbestandteil in jedem Studium und erfordert die meiste Zeit. Deswegen ist das Zeitmanagement in Verbindung mit dem Umgang mit Texten im Studium besonders wichtig. Beim Lesen kann viel Zeit verloren gehen, dabei gibt es Lesetechniken die Leseschwierigkeiten beheben.

Typische Leseschwierigkeiten im Studium

  • Nicht mit dem Lesen anfangen können (aufschieben)
  • Keine Motivation zum Lesen haben
  • Müde werden beim Lesen
  • Alles schnell wieder vergessen
  • Nicht verstehen, was man liest
  • Hintergrundinformation fehlt
  • Unsystematisch mal dies mal das lesen
  • Zu wenig Geduld haben, die Logik des Textes nachzuvollziehen
  • Den Text nicht in einen Zusammenhang einordnen können
  • Der Kopf sperrt sich gegen neue Ideen
  • Unklarheiten über die Fachbegriffe nicht auflösen können
  • Zu viel Zeit zum Lesen aufbringen zu müssen (zu langsames Lesen)
  • Zu wenig Zeit zur Verfügung haben
  • Zu gründliches Exerpieren (fast alles wird zusammengefasst)"

von Teilnehmenden eines Workshops genannt.
Kruse, Lesen und Schreiben, S. 12.


1. SQ3R Lesetechnik

Die berühmteste Lesetechnik „SQ3R“ wurde von Francis Robinson beschrieben (1970). Sie gliedert sich aus fünf Elementen.

Survey (Umfrage) : Vor dem Lesen stellt der Leser eine Umfrage an das Buch. Indem man sich Anhand des Inhaltsverzeichnisses einen Überblick verschafft und die gefragten Themen überfliegt.

Question (Frage) : Anschließend stellt der Leser Fragen an den Text. Die Fragen sollten schriftlich festgehalten werden. Das fördert das aktive Lesen und selektiert den zu lesenden Text. Die Selektion des Textes hat den Vorteil überflüssige Informationen auszusortieren und das herauszulesen was von Interesse ist.

Read (Lesen) : Im dritten Element findet das tatsächliche Lesen statt. Der Text sollte dabei abschnittsweise gelesen werden. Zu beachten ist dabei, dass jede Information die sich im Abschnitt verbirgt festgehalten wird. Das Festhalten von Informationen kann schriftlich erfolgen oder durch das Markieren von Schlüsselwörter.

Recite (rezitieren) :
Nach dem Lesen wird das im Abschnitt gelesene mit eigenen Worten wiedergegeben. Dies kann man schriftlich, mündlich oder visuell darstellen. Für die visuelle Darstellung eignet sich eine Mind Map.

Review (Zusammenfassung) :
Nach dem Lesen des ganzen Textes werden Inhalt und die rezitierten Informationen zusammengefasst. Beispielsweise könnten die Mind Map Elemente die Abschnittsweise gezogen wurden verbunden werden. Optional sollten auch die im Stadium „Question“ geführten Fragen beachtet werden um zu kontrollieren ob sie noch als Orientierung tauglich sind.


2. Aktives Lesen

Das aktive Lesen beschreibt den Prozess, des bewussten und konzentrierten Lesens das von Motivation und Eigeninteresse getragen wird.
Da alle Lesetechniken auf das aktive Lesen zurückgreifen ist es maßgeblich für einen erfolgreichen Informationsgewinn aus Texten.
Die Fragen, Planung und Auswahl sind Grundelemente für das aktive Lesen. Der Leser sollte sich vor dem Lesen Gedanken machen welche Informationen er sucht und braucht. Nur so kann man eine gezielte Planung vornehmen und letztendlich eine richtige Entscheidung zur Auswahl eines Textes oder Buches treffen.
Beachtet man diese drei Grundelemente steht dem eigentlichem aktiven Lesen nur die eigene Person im Wege. Jeder Leser besitzt eine eigene Persönlichkeit und somit verschiedene Vorlieben. Helfen diverse Lesetechniken nicht, dann kann der Lesende eigene entwickeln.
Die Motivation ist der wichtigste Aspekt um aktiv lesen zu können. Fehlt die Motivation, dann kann es an den Misserfolgen liegen die man erleidet. Doch sie lässt sich wieder steigern in dem sich der Lesende kleinere Ziele setzt, zum Beispiel nimmt man sich vor einen kleineren Text oder eine festgesetzte Seitenzahl zu lesen und diese durchzuarbeiten. Gelingt dies mit Erfolg steigert sich die Motivation.
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