Version [12874]
Dies ist eine alte Version von FallTraumEiPott erstellt von WojciechLisiewicz am 2011-11-25 13:27:38.
Inhaltsverzeichnis des Artikels
A. Sachverhalt
B. Frage
C. Die wesentlichen Schwäch...
1. Technische Hinweise
2. Fallfrage ignoriert / fa...
3. Aufbau nicht wirklich vo...
4. Gutachtenstil
5. Statistik
D. Fallabwandlung
E. Lösungshinweise
1. A beschränkt geschäftsfä...
2. ist der Vertrag nicht de...
a. lediglich rechtlicher Vo...
b. Einwilligung des gesetzl...
c. § 110 BGB
d. Geschäft unwirksam!
3. Damit kein Rechtsgrund
B. Frage
C. Die wesentlichen Schwäch...
1. Technische Hinweise
2. Fallfrage ignoriert / fa...
3. Aufbau nicht wirklich vo...
4. Gutachtenstil
5. Statistik
D. Fallabwandlung
E. Lösungshinweise
1. A beschränkt geschäftsfä...
2. ist der Vertrag nicht de...
a. lediglich rechtlicher Vo...
b. Einwilligung des gesetzl...
c. § 110 BGB
d. Geschäft unwirksam!
3. Damit kein Rechtsgrund
Fallbeispiel: Der Traum-EiPott
A. Sachverhalt
Der 15-jährige A besucht mit seinen Eltern das Geschäft des B, in dem er einen MP3-Spieler namens EiPott eingehend betrachtet. A äußert gegenüber seinen Eltern den Wunsch, dass er sich gern ein Modell unter den EiPotts aussuchen möchte, wenn er von der Oma das zum Geburtstag versprochene Geld erhält. Die Eltern sagen dazu in Anwesenheit des B, dass dies sicher OK ist, wenn A weiterhin so gute Noten nach Hause bringt.
Zu Hause bekommen die Eltern des A mit, dass eine Sorte des EiPott - der EiPott-Quatsch - sogar die Möglichkeit bietet, im Internet zu surfen. Dies missfällt den Eltern und sie sagen dem A, dass er sich ausschließlich ein Modell ohne Internet aussuchen darf, wenn er das Geld von der Oma erhält.
Nachdem A von der Oma 200,- EUR erhält, rennt er mit Segen der Eltern zu B und überlegt, welches Gerät er nehmen möchte. Als er den EiPott-Quatsch zum Sonderpreis von 199,- EUR sieht, kann er nicht widerstehen. Er nimmt ihn mit und bringt diesen nach Hause.
Als die Eltern mitbekommen, dass A sich ein internetfähiges Gerät besorgt hat, rasten sie aus. Sie nehmen es dem A weg und bringen diesen wieder zu B.
B verweigert aber die Rückgängigmachung des Geschäftes, weil er doch gewusst habe, dass A sich das Gerät kaufen durfte - im Laden hätten die Eltern keinerlei Einschränkungen im Hinblick auf die Modellauswahl geäußert und B habe darauf vertraut.
B. Frage
Können die Eltern des A das Geld von B zurückverlangen, nachdem sie das Gerät zurückgegeben haben?
C. Die wesentlichen Schwächen in der Testklausur
2. Fallfrage ignoriert / falsche Anspruchsgrundlage
Die Frage (können Eltern das Geld zurückverlangen?) wurde nicht geprüft bzw. die Anspruchsgrundlage wurde nicht auf § 812 BGB gestützt.
Die Frage (können Eltern das Geld zurückverlangen?) wurde nicht geprüft bzw. die Anspruchsgrundlage wurde nicht auf § 812 BGB gestützt.
3. Aufbau nicht wirklich vorhanden
Anstelle einzelne Voraussetzungen zu prüfen wird der Sachverhalt mehrere Absätze lang erzählt - ohne dass eine Verbindung zur Falllösung erkennbar ist.
Anstelle einzelne Voraussetzungen zu prüfen wird der Sachverhalt mehrere Absätze lang erzählt - ohne dass eine Verbindung zur Falllösung erkennbar ist.
4. Gutachtenstil
Die einzelnen Punkte im Gutachten werden nicht herausgearbeitet (Mögliche Antwort - Voraussetzungen - Subsumtion).
Die einzelnen Punkte im Gutachten werden nicht herausgearbeitet (Mögliche Antwort - Voraussetzungen - Subsumtion).
4 = 1
D. Fallabwandlung
Als die Eltern das Gerät sehen, sagen sie vorerst nichts, weil sie nicht ahnen, dass es gerade das verbotene Modell ist. Sie freuen sich darüber, dass A mit dem Gerät so viel Freude hat. Dann aber stellt es sich heraus, dass das Gerät auch internetfähig ist, und möchten es zurückbringen.
Wie ist hier die Rechtslage?
E. Lösungshinweise
Die Ausgangslage des Falles ist etwas untypisch (für das erste Semester), weil nicht die Vertragserfüllung verlangt wird, sondern die Rückgängigmachung des Kaufes. Deshalb taugt die Anspruchsgrundlage des § 433 BGB nicht. Rückgewähr der Leistungen ist nach § 812 BGB möglich (hier konkret: § 812 Abs. 1 Satz 1 1. Alternative BGB)
Beim Anspruch aus § 812 I 1 1. Alt. BGB ist der Anspruch erworben, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- B etwas erlangt hat
- durch eine Leistung (seitens A)
- und dies ohne Rechtsgrund geschah.
Eine Geldsumme im Rahmen eines Vertrages ist ein etwas durch eine Leistung - einziges Problem ist, ob das ohne Rechtsgrund geschah. Der Vertrag zwischen A und B ist ein Rechtsgrund, wenn hier
- ein Vertrag geschlossen wurde und
- dieser wirksam ist.
A und B haben sich unproblematisch geeinigt. Einzige Frage lautet, ob der Vertrag zwischen den beiden wirksam ist. Der Vertrag könnte gem. §§ 106 ff. BGB unwirksam sein.
- Einwilligung - die Eltern haben zum Kauf "ja" gesagt; also gem. § 1629 BGB richtige Person hat die notwendige WE erklärt;
- Geschäft im Rahmen der Einwilligung? (-) !!!!
Also: Einwilligung (-)
- Mittel i. S. d. § 110 BGB überlassen ?
- von einem Dritten mit Zustimmung der Eltern (+)
- zu diesem Zweck oder zur freien Verfügung - um EiPott zu kaufen (+)
Mittelüberlassung OK (+)
- Geschäft im Rahmen der mit Geldüberlassung verbundenen (konkludenten) Einwilligung?
Problem! Mit genau diesem Kauf waren die Eltern nicht einverstanden
Also: (-)
§ 110 BGB greift nicht (-)
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