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aktuelles Dokument: FallHundeabwehr
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Version [7580]

Dies ist eine alte Version von FallHundeabwehr erstellt von AnnegretMordhorst am 2010-06-16 23:58:26.

 

Fall: Abwehr einer Hundeattacke


A. Sachverhalt
Fies (F) und Grob (G) sind Nachbarn. Sie mögen sich nicht besonders. F ist auf das Sportauto des G neidisch, G hasst den Hund des F, der ständig bellt und - auch wenn er nicht so groß ist - den G insbesondere Abends vor der Haustür erschreckt, weil er ihn anspringt.

G hat den F mehrfach angemahnt, den Hund an die Leine zu nehmen, F ignoriert dies jedoch. Nachdem der Hund des F immer aggressiver wurde und den G auch schon mal am Bein gebissen hat, hält G an mehreren Stellen des Grundstücks einige Knüppel parat, die er bei Anwesenheit des Hundes in die Hand nimmt.

Eines Tages kommt G später nach Hause von einer feucht-fröhlichen Runde. Der Hund des F spürt Alkohol und wird besonders wild. Ohne, dass F dies bemerkt, rennt er um die Ecke und springt den G grollend an. G kann nicht mehr flüchten, dafür hat er es noch geschafft, einen seiner Knüppel "für alle Fälle" in der Hecke zu greifen. Nachdem er den Hund kurz von sich schieben konnte holt er zu einem Schlag aus und verpasst dem Hund einen kostenfreien Flug - direkt am Kopf des erstaunten F vorbei.

Der Hund überlebt die Aktion nur dank einem intensiven Einsatz der Veterinärmedizin, der den F ein Vermögen kostet. F verlangt von G Ersatz der Kosten für die Behandlung des Hundes.

B. Frage
Kann er das?

C. Fallabwandlung :
Wie wäre der Fall zu bewerten, wenn G den Hund auflauert und der Hund dadurch einen kostenfreien Flug bekommt mit der Folge, dass dieser nur durch einen intensiven Einsatz der Veterinärmedizin überlebt.


D. Lösungshinweise:

Anspruch F gegen G nach § 823 Abs. 1 BGB

Dieser Ansporuch müsste den Grunde nach erworben sein.

1. Tatbestand :

-Handlung seitens G (+), da G zu einen Schlag ausholt und den Hund von F einen kostenfreien Flug verpasst. ( postives Tun)
- Rechtsgutverletzung (+), da durch die Handlung von G der Hund einen Substanzschaden erleidet, ist das Eigentum von F betroffen.
- haftungsbegründete Kausalität (+), da ohne die Handlung von G, der Hund von F nicht verletzt wäre, ist (äquivalente Kausalität) gegeben.
ist weitehin gegeben, wenn der Schaden adäquat kausal, d.h. ein gewöhnlicher Schaden eingetreten ist.
Dadurch das G dem Hund ein kostenfreien Flug verpasst, mit der Folge das dieser vom Tierartzt behandelt
werden muss, ist dies auch als "gewöhnlicher" Schaden zu sehen. ( adäquat Kausalität) ist gegeben.
da es sich um ein absolutes Rechtsgut von F handelt, sein Eigentum ist betroffen, ist dies vom
Schutzzweck nach § 823 Abs. 1 BGB erfasst.


Ergebnis zu 1.: (+)

2. Rechtswidrigkeit ( widerrechtlich)

ist gegeben, wenn keine Notwehr nach § 227 BGB oder Notstand nach § 228 BGB oder eine Einwilligung gegeben ist.-> keine Rechtfertigung

-Notstand nach §228 BGB ( +), da G einen Knüppel ( fremde Sache) verwendet um den Hund von sich abzubringen ( zur Abwehr einer
drohenden Gefahr).


Ergebnis zu 2.: (-)




E. Lösungshinweise zur Fallabwandlung:

Anspruch müsste dem Grund nach erworben sein.


1. Tatbestand :

-Handlung seitens G (+), da G zu einen Schlag ausholt und den Hund von F einen kostenfreien Flug verpasst. ( postives Tun)
- Rechtsgutverletzung (+), da durch die Handlung von G der Hund einen Substanzschaden erleidet, ist das Eigentum von F betroffen.
- haftungsbegründete Kausalität (+), da ohne die Handlung von G, der Hund von F nicht verletzt wäre, ist (äquivalente Kausalität) gegeben.
ist weitehin gegeben, wenn der Schaden adäquat kausal, d.h. ein gewöhnlicher Schaden eingetreten ist.
Dadurch das G dem Hund ein kostenfreien Flug verpasst, mit der Folge das dieser vom Tierartzt behandelt
werden muss, ist dies auch als "gewöhnlicher" Schaden zu sehen. ( adäquat Kausalität) ist gegeben.
da es sich um ein absolutes Rechtsgut von F handelt, sein Eigentum ist betroffen, ist dies vom
Schutzzweck nach § 823 Abs. 1 BGB erfasst.


Ergebnis zu 1.: (+)

2. Rechtswidrigkeit :

ist gegeben, wenn keine Notwehr nach § 227 BGB oder Notstand nach § 228 BGB oder eine Einwilligung gegeben ist.-> keine Rechtfertigung


Ergebnis zu 2. : (+)









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