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aktuelles Dokument: DSstrukturelleProbleme
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Datensicherheitsleitfaden für Thüringer Verwaltungen und Unternehmen

strukturelle Überlegungen

Die Analyse der Vorfälle, die in Verwaltung und Wirtschaft empfindliche Schäden zur Folge hatten, zeigt neben den zahlreichen Fehlern, unglücklichen Zufällen, krimineller Energie im Einzelfall, Angriffsszenarien einige grundlegende Probleme, die an dieser Stelle als strukturelle Probleme bezeichnet werden. Inwiefern die Bezeichnung die beste ist, kann man gern bezweifeln - dem Verfasser dieser Zeilen geht es schlicht darum, einige allgemeine, sich wiederholende Umstände zu erläutern, die möglicherweise nicht direkt zum einen oder anderen DatenGAU geführt haben, die aber insgesamt ein Umfeld schaffen, in dem Angriffe oder Datenverluste leichter, häufiger und gravierender sind.

A. Umstände, die Angriffe erleichtern

1. Schlechte Qualität

2. Fehlende Haftung

3. Monokulturen
=> Monokulturen entstehen und ermöglichen eine noch bessere Skalierbarkeit von Angriffen




B. Grundlegende, strukturelle Probleme

=> Software und IT unterliegen Geschäftsmodellen und dienen nicht der Problemlösung; die primäre Regel des Marketing, des Marktes, dass dasjenige Produkt gewinnt, das dem Kunden den größten Nutzen bringt, wird durch Verschleierungstaktik zur Gewinnoptimierung, Quasi-Monopole, Marktmacht und ähnliche Phänomene ad absurdum geführt und durch schnellstmögliche Knebelung des Kunden - also vendor lock in - ersetzt;

=> Intransparenz - die durchaus kollektiv möglich wäre, da mit Open-Source-Software (OSS) durchaus vorhanden;
Dass diese Problem noch weiter reicht, als die Frage der Datensicherheit, zeigt nicht zuletzt auch der politische Diskurs [1]

C. Open-Source vs. Closed-Source
Anbieter kommerzieller Software haben Interesse an:
  • dem Narrativ, dass bestimmte Softwarelösungen "alternativlos" seien; dies ermöglicht den Verkauf in jeder Form zu fördern, ohne dass jemand den Sinn dessen anzuzweifeln versucht;
  • Angst der Nutzer vor einem Wechsel auf Alternativen;
  • Einbeziehung zahlreicher kleiner Anbieter in dieses Narrativ - und dies geschieht nun auf verschiedenen Wegen tatsächlich:
=> wer die Lizenzen oder Abos vermittelt, profitiert von Provisionen oder in anderer Weise;
=> da die Produkte - nachdem Kunden gefühlt keine andere Wahl haben - nicht mehr hinterfragt werden, kann deren Vertrieb ohne großen Aufwand vervielfältigt werden.











[1] Vgl. zuletzt hier: https://heise.de/-10188035

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