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Wie kann die Gedächtnisleistung optimiert werden? Wie kann man sich Informationen und Wissen besser merken?
A Einleitung
Unser Gedächtnis ist wie ein Muskel, welches trainiert werden muss. Was kann man dagegen tun, wenn man ein schlechtes Gedächtnis hat? Wer kennt es nicht in der Prüfungsphase den Lernstoff sich nicht einzuprägen? Man sitzt Stunden vor dem Schreibtisch, geht immer wieder den Stoff durch und es bleibt nichts hängen. In dieser Arbeit möchte ich den Prozess erklären wie das Gedächtnis funktioniert. Zudem will ich aufzeigen welche Methoden es gibt, um die eigene Gedächtnisleitung zu optimieren und dem Drama des Prüfungsstresses ein Ende zu bereiten.
B Gedächtnis
Das Gedächtnis ist die Fähigkeit sich Dinge, Informationen und Ereignisse zu merken. Der Mensch kann Informationen speichern und sie später abrufen. Diese Informationen werden im Gedächtnis verarbeitet, also entschlüsselt und ausgewertet. Aufgrund unseres Gedächtnisses können wir Reproduzieren und Wiedererkennen.
Das Gedächtnis kann in verschiedenen Kategorien unterteilt werden: 1. Ultrakurzeitgedächtnis 2. Kurzeitgedächtnis 3. Langzeitgedächtnis
Das Ultrakurzeitgedächtnis oder auch sensorisches Gedächtnis nimmt Reize und Informationen aus der Umwelt war. Dies erfolgt über die Sinnesorgane wie zum Beispiel das Ohr, die Nase, die Zunge usw. Die Informationen bleiben im Ultrakurzeitgedächtnis etwa 0,1 bis 2 Sekunden bestehen. Die Reize, welche aufgenommen wurden, werden entweder sofort gelöscht, überschrieben oder an das Arbeitsgedächtnis weitergeleitet. In der Regel werden wichtige Informationen und notwendige Reize weiterverarbeitet. Aber welche Informationen am Ende weiterverarbeitet werden, hängt vom Menschen ab. Die Kapazität vom sensorischen Gedächtnis ist unbegrenzt. Das Ultrakurzeitgedächtnis hat eine hohe Bedeutung für den Menschen, denn dadurch können wir zum Beispiel laufen und lesen.
Das Kurzeitgedächtnis oder Arbeitsgedächtnis be- bzw. verarbeitet die Informationen. Die Kapazität ist sehr gering und die Dauer maximal 1 Minute. Die wichtigen Informationen werden an das Langzeitgedächtnis weitergeleitet und unwichtige Informationen werden von neuen Informationen überschreitet. Über die Kontrollprozesse vom sensorischen Gedächtnis werden die Informationen von einem Speicher zum anderen weitergegeben. Somit ist das Kurzeitgedächtnis eine Art Zwischenspeicher für Informationen die du im Moment, aber nicht auf Dauer benötigst. Besonders eine große Rolle spielt das Kurzeitgedächtnis für unseren Alltag, denn damit können wir Informationen kurzzeitig speichern. Ein Beispiel aus dem Alltag wäre Gespräche zu führen. Durch das Kurzeitgedächtnis können wir Sätze verstehen, indem wir den Satzanfang am Ende noch Wissen. Eine weitere Funktion vom Kurzeitgedächtnis ist, dass der Mensch sich besser konzentrieren kann und somit aufmerksamer ist.
Das Langzeitgedächtnis bzw. Wissensgedächtnis speichert das ganze Wissen eines Menschen ab. Die Kapazität und die Dauer sind unbegrenzt. Informationen wie Faktenwissen, Erinnerungen und Fähigkeiten sind im Langzeitgedächtnis gespeichert. Ein typisches Beispiel wäre Geburtstage merken. Damit die Informationen in das Langzeitgedächtnis gelangen, müssen diese als wichtig eingestuft werden. Informationen gelangen vom sensorischen Gedächtnis zum Kurzeitgedächtnis und von da zum Langezeitgedächtnis über Kontrollprozesse. Kontrollprozesse sorgen dafür, dass Informationen von einem Speicher zum anderen weitergeleitet werden. Je nachdem, ob man sich eine Information merken oder sich wieder an sie erinnern möchte. Zudem werden unwichtige Informationen ausgeblendet. Das Langzeitgedächtnis wird unterteilt in Deklaratives (explizites) Gedächtnis und in Nichtdeklaratives (implizites) Gedächtnis.
Das Deklarative (explizites) Gedächtnis ist zuständig für die Speicherung von Fakten, die verbal (bewusst) wiedergegeben werden können. Es wird auch als Wissensgedächtnis bezeichnet. Dabei wird zwischen episodisches/ autobiografisches Gedächtnis und semantisches Gedächtnis/ Wissenssystem unterscheidet. Das episodische Gedächtnis ist das Erfahrungsgedächtnis, welches persönliche Erlebnisse und zugehörige Gefühle speichert, wie zum Beispiel der erste Schultag. Das semantische Gedächtnis ist das gesamte Faktenwissen, welches allgemeine Fakten über die Welt enthält. Zum Beispiel das Kirschen rot sind.
Das Nichtdeklaratives (impliziertes) Gedächtnis wird auch als Verhaltensgedächtnis bezeichnet und behält Fertigkeiten, die erlernt wurden. Sie sind dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich. Dazu zählen, das prozedurales Gedächtnis, Priming und die Konditionierungsformen. Das prozedurale Gedächtnis enthält alle Bewegungs- und Handlungsabläufe, zum Beispiel laufen, Fahrrad fahren oder Zähne putzen. Priming sind die Sinneswahrnehmungen, die bei der Wahrnehmung eines bestimmten Geräusches, Duftes zu unbewussten Erinnerungen bis hin zum Wiedererkennen bereits erlebter Situation führen (=bahnender Reiz). Ein typisches Beispiel ist der Geruch Zimt, den man automatisch mit Weihnachtsduft verbindet und an Weihnachten denkt. Die Konditionierungsformen sind ein Reiz-Reaktionsmuster, dies bedeutet das eine Verknüpfung eines Reizes mit einer Reaktion besteht. Zum Beispiel der Geruch von Essen führt dazu, dass man sich Essen kauft.
Im Langzeitgedächtnis laufen verschiedene Prozesse ab. Dazu gehören Lernen und Enkodierung, Erinnern/Abrufen, Behalten, Verknüpfen und Vergessen.
Das Lernen und die Enkodierung versinnbildlicht, die Speicherung neuer Informationen.
Erneutes Abrufen von bereits gespeicherten Informationen, aus dem Langzeitgedächtnis, werden im Bereich des Erinnerns, wiederhergestellt, damit man diese zur gegebenen Zeit zur Verfügung hat. Das Behalten (Konsolidierung) bedeutet, dass man eine verarbeitete Information im Langzeitgedächtnis gespeichert hat und sie bei Bedarf abrufen kann.
Verknüpfen von Informationen bedeutet, dass die Informationen sinnvoll verändert werden, damit sie mit bereits gespeichertem Wissen vernetzt werden können zum Beispiel Eselsbrücken. Vergessen heißt, dass Löschen ungenutzter Informationen oder Abänderung durch sich überschneidende Inhalte.
Das Mehrspeichermodel von Atkinson & Shiffrin (1968)
ist ein sehr bekanntes Modell, welches aus drei Speichersystemen besteht: 1. dem sensorischen Speicher (sensorisches Gedächtnis), 2. dem kurzzeitigen Speicher (Kurzzeitgedächtnis) und 3. dem langzeitigen Speicher (Langzeitgedächtnis). Die näheren Übergänge zwischen den drei Speichersystemen sind oben erklärt.
Es gibt verschiedene Mittel, um die Gedächtnisleistung zu steigern, so kann man mit Hilfe von Medikamenten dies verbessern. Aber es gibt auch Alternativen. Besonders wichtig ist es auf zugesetzten Zucker zu vermeiden, da Forschungsergebnisse gezeigt haben, dass zu viel Zucker, das Kurzeitgedächtnis verschlechtern kann. Personen, die viel Zucker zu sich nehmen, haben ein schlechtes Erinnerungsvermögen. Zudem brauch der Körper ausreichend Schlaf, da beim Schlafen das Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis umgewandelt wird. Damit der Mensch neue Inhalte im Gehirn festigen kann ist ein ausgewogener Schlafrhythmus empfehlenswert. Natürlich gibt es noch andere Tipps, wie zum Beispiel übermäßigen Alkoholkonsum zu vermeiden oder Omega-3- Fettsäuren zu essen, da es sehr wichtig für die Gesundheit ist. Um das Gedächtnis zu verbessern, sind insbesondere Gedächtnisspiele hilfreich, sei es Sudoku oder Memory. Es gibt zahlreiche Methoden, um das Gedächtnis zu verbessern, auf die ich weiter unten eingehe.
Für was ist Gedächtnistraining hilfreich? Aufgrund von Training und Übungen kann die Merkfähigkeit verbessert werden und das Gedächtnis wird somit trainiert. Die Konzentration kann durch regelmäßiges Trainieren gesteigert werden, das logische Denken und die Urteilsfähigkeit wird verbessert. Ein fittes Gehirn ist für den Alltag sehr hilfreich und sorgt dafür das bei stressiger Situation der Mensch einen klaren Kopf bewahrt. Zudem wird die Kreativität verbessert und vor allem für alte Menschen ist Gedächtnistraining sehr hilfreich. Denn alte Menschen sind somit geistig länger fit, indem sie sich geistig fordern. Es geht darum Situationen aus dem Alltag besser zu trainieren beispielsweise sich Zahlen besser zu merken.
C Lernmethoden
2.
Imitation ist die uns gegebene Fähigkeit aus Beobachtung zu lernen und diese anzuwenden. Nach der Wahrnehmung des Verhaltens einer anderen Person nimmt der Beobachter diese auf und führt sie auf eine ähnliche Art aus. Dieser Vorgang, vom visuellen Input zum Handelnden Output, wird als Korrespondenzproblem bezeichnet. Das reine nachahmen wird als Mimikry bezeichnet. Eine bewusste Imitation benötigt eine Voraussetzung, und zwar das Erkennen des Ziels der Handlung sowie die Mittel, die die zu imitierende Person einsetzt. Somit kann die imitierende Person diese Abfolge nachahmen, um zum gleichen Ziel zu gelangen. Zum Beispiel wenn ein Affe beobachtet, wie ein Mensch eine Nuss öffnet mit einem Stein, dann lernt der Affe, dass Nüsse einen essbaren Kern enthalten, und werden somit versuchen selbstständig eine Nuss zu öffnen.
Ein ähnlicher wissenschaftlicher Ansatz ist das Lernen am Modell. Lernen am Modell beschreibt den Prozess, in welchem eine Person = Beobachter, bestimmte Verhaltens-und Erlebensweisen übernimmt, die sie bei einer anderen Person = Modell beobachtet und es dadurch zu einer Erlebens- und Verhaltensänderung beim Beobachter kommt. Aber was bedeutet Lernen? Lernen siehe Hefter
Die bedeutsamste Theorie des Modelllernens ist die sozial-kognitive Theorie von Albert Bandura. Es gibt drei Prozesse, die nach Bandura das Lernen ausmachen, und zwar der Mensch kann das Verhalten von anderen beobachten und nachahmen, er kann beobachten, Ereignisse, Erfahrungen und dergleichen symbolisieren und diese auf der Grundlage dieser Symbole in seinem Gedächtnis festhalten, darüber nachdenken, neue Ereignisse planen und schöpferisch tätig sein. Der Mensch kann sich selbst steuern und sein eigenes Verhalten ändern, wenn er es will. Beim Lernen am Modell gibt es zwei Phasen, die Aneignungsphase und die Ausführungsphase.
Aneignungsphase
Die Aneignungsphase besteht aus die Aufmerksamkeitsprozesse und Gedächtnisprozesse/ Behaltensprozesse. Bei der Aufmerksamkeitsphase wird aus einer Vielzahl von Informationen, die das Verhalten eines Vorbildes enthält, die für ihn wichtigen Bestandteile ausgewählt und diese werden exakt beobachtet. Ob ein Modell viel oder wenig Aufmerksamkeit bekommt, hängt von verschiedenen Bedingungen ab, wie Persönlichkeitsmerkmale des Modells, des Beobachters, die Beziehung zwischen Modell und Beobachter und bestimmt Situationsbedingungen. Ein typisches Beispiel für diese Phase wäre, dass du jemanden beim Fahrradfahren beobachtest. Anschließend speichert der Beobachter, das Gesehene mithilfe seines Gedächtnisses so lange, bis er sich einen Nutzen vom Zeigen der Verhaltensweise verspricht. Dies kann in Form von bildlichen oder sprachlichen Symbolen im Gehirn gespeichert werden. Beispielsweise weiß der Beobachter jetzt das man beim Farrad fahren in die Pedale treten muss.
Die Ausführungsphase startet mit dem Reproduktionsprozess. Damit das beobachtete Verhalten gezeigt werden kann, bedarf es eines Umsetzens des Gespeicherten in angemessene Handlungen und Verhaltensweisen. Dies f funktioniert nur selten beim ersten Mal, der Beobachter muss motorische Fähigkeiten erst Üben, Korrigieren und Wiederholen bis Erfolg eintritt. Bei dem Motivations- und Bekräftigungsprozess hängt es von der Motivation ab, ob ein Mensch ein bestimmtes Verhalten überhaupt beobachtet, um es zu Lernen. Zum Beispiel wird ein Jugendlicher, nur dann die bei seinem Bruder beobachtete Weise, ein Mädchen anzusprechen nachahmen, wenn er sich davon ein Erfolg verspricht.
D Merktechniken
Die Kennwort-Technik funktioniert ähnlich wie die Loci-Technik. Dabei werden neue Begriffe durch Assoziation mit vorhandenen Begriffen gekoppelt. Dabei wird eine Reihe von Begriffen erstellt, welche an einfach zu merkende Kennwörter gekoppelt werden. Ein Beispiel wäre, eine Liste von Worten verwenden und diese mit Buchstaben des Alphabetes verknüpfen. Man könnte eine Liste von Tieren ihren Anfangsbuchstaben zuordnen, so dass man sich die Liste der Tiere einfach herleiten kann (A wie Adler, B wie Bär, C wie Chamäleon, D wie Dachs, E wie Esel, F wie Fuchs). Der zu lernende Inhalt wird mit den Tieren Bildhaft verknüpft. Diese Technik kann bei verschiedensten Aufgaben genutzt werden, wie zum Beispiel das Merken einer Einkaufliste. Somit kann man auf beliebige Elemente schnell zugreifen unabhängig, ob es sich um eine Reihenfolge handelt. So kann man ohne Probleme D,B,A,K,H wiedergeben.
Eine weiter Technik wäre die Geschichten Technik, bei der aus einer zu lernenden Reihenfolge von Begriffen eine Geschichte erstellt wird. Dies ist sehr einfach und dadurch ist der Stoff leicht zu merken. Dabei müssen die wichtigen Elemente, die man sich merken möchte, markiert werden. Zum Beispiel soll man die Krankheitszeichen einer Leberentzündung lernen: 1. Unlust 2. Druck im Oberbauch 3. Gelenkschmerzen 4. Gelbfärbung 5. Bierbrauner Harn 6. Blasse Kotfarbe 7. Leberschwellung.
„Der Student sitzt am Pult und hat keine Lust zu lernen. Er hat Angst und spürt daher Druck im Oberbauch. Von der Muskelverspannung beim Lernen tun ihm schon die Gelenke weh. Er muss im Sommer immer drinnen sitzen und ist nicht mehr braun, sondern schon gelb vor Neid. Schleier sterben anderen draußen sein können. Könnte er nur mit ihnen ein braunes Bier trinken. Weil er immer drinnen sitzen muss, ist er schon ganz blass. Weil er sich nicht bewegen kann, wird er dick, d.h. der Bauch zeigt eine kahle Schwellung.“
Dieses Beispiel ist schlecht geeignet, da die zu lernenden Begriffe nur aufgereiht sind und somit untergehen, es wäre besser, wenn man die zu lernenden Begriffen mit dem Wort schön markiert, so dass sie jeder Zeit schnell wiedergefunden werden können. Zum Beispiel: Der Student hat (ganz schön) keine Lust zu lernen.
Diese Technik kann man auch für Zahlen verwenden. Besondern hilfreich ist diese Technik, wenn man sich die Geschichte bildlich vorstellt.
E Fazit
Damit die Gedächtnisleistung gesteigert werden kann, muss es regelmäßig trainiert werden. In Form von verschiedenen Methoden, welche bereits oben genannt wurden, können Informationen langfristig gespeichert werden. Durch ständiges Wiederholen und Üben, wird das Gedächtnis trainiert und gefestigt. Somit kann vorhandenes Wissen schneller abgerufen werden. Zudem wird der Mensch sich neue Informationen schneller merken können, indem er eine Technik anwendet, die für ihn geeignet ist. Welche Methode am besten für einen ist, hängt allein von der Person ab. Manche können sich Wissen durch kreative Techniken besser merken und andere durch Beobachten oder zusammen lernen.
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