Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope
Lob des Urhebers
Diogenes aus Sinope (ca. 405 v.Chr. – 320 v.Chr.) war ein berühmter griechischer Philosoph der Antike. Er gilt als Mitbegründer des Kynismus. Diogenes erlangte große Bekanntheit sowie hohes Ansehen, nicht nur durch seine oft zitierten Äußerungen, sondern vor allem dadurch, dass er sämtlichen sozialen Normen widersprach und sie ablehnte. Mit der Begründung, diese würden nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Außerdem wusste er stets, wie er mit bedachter Provokation die gefestigte Welt- und Lebensanschauung seiner Mitmenschen in Zweifel ziehen konnte.Umschreibung
„Einst rief er laut: »Heda, Menschen.« und als sie herzuliefen, bearbeitete er sie mit seinem Stocke mit den Worten: »Menschen habe ich gerufen, nicht Unflat.«“Diogenes bringt damit eindrucksvoll zum Ausdruck, dass die meisten seiner Mitmenschen nicht die Bezeichnung „Mensch“ verdienen. Sie seien ein verdorbenes Pack.
Beweis
Diogenes hat recht mit seiner Aussage. Sie verdienen es durch ihre Handlungen nicht als Mensch bezeichnet zu werden. Er stellt kurz aber ausdrücklich klar, dass die Menschen untereinander bzw. miteinander sehr gierig, egoistisch, selbstgefällig sogar arrogant umgehen. Keiner gönnt dem Anderem eine Winzigkeit und sie sehen sich als Wettbewerber in einer großen Gesellschaft. Heute spricht man dabei von einer Ellenbogengesellschaft. Wiederholt findet man zahlreiche Belege dafür das Diogenes im Recht ist. Auch auf die menschliche Geschichte, welche von Habgier und Hass geprägt ist, ist verstärkt zu achten.Widerspiel
Würden sich die Menschen tatsächlich tugendhafter verhalten, respektvoller miteinander umgehen und in heiklen Situationen vernünftiger agieren, so könnte man sie auch als Menschen bezeichnen. Die Folge dessen wäre ein harmonisches, friedliches Miteinander und Konflikte würden sich minimieren. Eigenschaften wie Arroganz, Habgier, Egoismus würden an Einfluss verlieren und nur noch als leere Worte verbleiben. Die Grundlage für mehr gute Dinge wäre geschaffen.Gleichnis
Einen guten Menschen mit tugendhaften Verhalten auf unserer Welt mit Milliarden von Menschen zu begegnen gleicht einer Nadel im Heuhaufenzu finden – es ist fast unmöglich. Doch die geringe Chance diese kleine Nadel zu finden ist unsere Hoffnung auf eine bessere Welt.
Beispiel
Wie grauenhaft, besessen von Habgier und Machtverlangen, Menschen agieren können zeigt sich in der Zeit des Nationalsozialismus. Adolf Hitler (1889-1945) und seine zahlreichen Anhänger errichteten in Deutschland eine Diktatur nach dem Führerprinzip und sind verantwortlich für den Beginn des zweiten Weltkrieges sowie den Völkermord an mehr als sechs Millionen Menschen im deutschen Reich. Sie verübten zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch Verfolgung politisch „Andersdenkender“, grauenhafter Folterung, Sklaverei und Ermordung in ihren sogenannten Konzentrationslagern. Menschenliebe und Barmherzigkeit hatten für sie keine Bedeutung.Zeugnis
Der durch seinen humorvollen Sarkasmus bekannte amerikanische Journalist Ambrose Bierce (*1842 – †1914) nahm auf seine eigene Art und Weise Kritik an der Menschheit, dennoch ähnelt diese sehr der von Diogenes:„Mensch ein Lebewesen, so angetan von Illusionen über sich, dass es völlig vergessen hat was es eigentlich sein sollte“
Beschluss
Diogenes vermittelt uns mit seinen Worten, dass wahre Tugend gemessen an der Zahl der Bevölkerung unverhältnismäßig auf unserer Erde verteilt ist. Weder Arroganz, Habgier noch Egoismus sollten die Permanenz unseres Lebens bestimmen. Wir sollten unseren Mitmenschen ausnahmslos ihre Freude und ihr Glück gewähren.
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