Chria Verbalis über Diogenes aus Sinope
,,Schmeichelreden nannte er Honigschlingen."
Lob des Urhebers
Diogenes aus Sinope (ca. 405 – 320 v. Chr.) war einer der bekanntesten Philosophen der Antike und fand folgerichtig auch Eingang in den Philosophenhimmel Raffaels (ca. 1483 – 1520 n. Chr.) im Vatikan. Seine Lehre von der Tugendhaftigkeit, dem einfachen Leben und der Geringschätzung allen irdischen Besitz- und vor allem Machtstrebens hallt bis in unsere Tage nach.
Umschreibung
,,Schmeichelreden nannte er Honigschlingen." In diesem kurzen Satz über Diogenes wird unnachahmlich klar gemacht, dass Lob meist nur ein Mittel des Lobenden ist, um Macht über den Gelobten zu erringen. Der Gelobte verfängt sich ob der ihm schmeichelnden Worte, wie eine Fliege in einer Honigschlinge und verliert die Fähigkeit rational über das Ansinnen seines Gegenübers zu urteilen – ja die Absicht des Schmeichelnden überhaupt nur zu erkennen.
Beweis
Diogenes' Aussage ist völlig richtig. Heute wie damals wird gezieltes Lob nur allzu gern vor allem von jenen eingesetzt, welche Macht anstreben. Dies geschieht meist nicht, um dem Gelobten etwas Gutes zu tun, sondern um des eigenen Vorteils willen. Also könnte man sagen, dass Lob stinkt.
Widerspiel
Wäre Lob immer etwas Gutes, dann hätte es in der Geschichte nicht so viele Fälle gegeben, in denen Lob ins Verderben führte. Viele Menschen sind durch Lob unachtsam geworden und in schlimme Situationen geraten.
Gleichnis
Schmeichler gleichen der grünen Venusfliegenfalle. Sie färbt die Innenseiten ihrer Klappen rot, um ihre arglose Beute anzulocken. Das prächtige Farbenspiel führt geradewegs in den Tod.
Beispiel
So haben die römischen Republikaner versucht, Caesar (100 - 44 v. Chr.) nach seinen Erfolgen in Gallien mit viel Lob zur Auflösung seiner Legionen zu überreden, um ihm dann den Prozess in Rom machen zu können. Beinahe wäre es ihnen geglückt, Caesar in ihre Honigschlingen zu locken.
Zeugnis
Der englische Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Alexander Pope (1688 - 1744 n. Chr.) sagte einmal: „Lob gleicht dem Ambra: Ein wenig daran riechen und ein kleines Stück davon ist sehr angenehm; hält man aber einen ganzen Klumpen vor die Nase, so stinkt es und streckt einen zu Boden.“ Wie Diogenes war auch Pope der Meinung, dass bei überschwänglichem Lob oft eine Gefahr auf den Gelobten lauert.
Beschluss
Diogenes warnt uns vor überschwänglichem Lob durch andere. Wir sollten stets misstrauisch sein, denn der Lobende könnte ein böses Ziel verfolgen.
Quelle: Daniel Borkenhagen, BA Maschinenbau, SS 2014, Rhetorik I
,,Schmeichelreden nannte er Honigschlingen."
Diogenes Laertius über Diogenes aus Sinope
Lob des Urhebers
Diogenes aus Sinope (ca. 405 – 320 v. Chr.) war einer der bekanntesten Philosophen der Antike und fand folgerichtig auch Eingang in den Philosophenhimmel Raffaels (ca. 1483 – 1520 n. Chr.) im Vatikan. Seine Lehre von der Tugendhaftigkeit, dem einfachen Leben und der Geringschätzung allen irdischen Besitz- und vor allem Machtstrebens hallt bis in unsere Tage nach.
Umschreibung
,,Schmeichelreden nannte er Honigschlingen." In diesem kurzen Satz über Diogenes wird unnachahmlich klar gemacht, dass Lob meist nur ein Mittel des Lobenden ist, um Macht über den Gelobten zu erringen. Der Gelobte verfängt sich ob der ihm schmeichelnden Worte, wie eine Fliege in einer Honigschlinge und verliert die Fähigkeit rational über das Ansinnen seines Gegenübers zu urteilen – ja die Absicht des Schmeichelnden überhaupt nur zu erkennen.
Beweis
Diogenes' Aussage ist völlig richtig. Heute wie damals wird gezieltes Lob nur allzu gern vor allem von jenen eingesetzt, welche Macht anstreben. Dies geschieht meist nicht, um dem Gelobten etwas Gutes zu tun, sondern um des eigenen Vorteils willen. Also könnte man sagen, dass Lob stinkt.
Widerspiel
Wäre Lob immer etwas Gutes, dann hätte es in der Geschichte nicht so viele Fälle gegeben, in denen Lob ins Verderben führte. Viele Menschen sind durch Lob unachtsam geworden und in schlimme Situationen geraten.
Gleichnis
Schmeichler gleichen der grünen Venusfliegenfalle. Sie färbt die Innenseiten ihrer Klappen rot, um ihre arglose Beute anzulocken. Das prächtige Farbenspiel führt geradewegs in den Tod.
Beispiel
So haben die römischen Republikaner versucht, Caesar (100 - 44 v. Chr.) nach seinen Erfolgen in Gallien mit viel Lob zur Auflösung seiner Legionen zu überreden, um ihm dann den Prozess in Rom machen zu können. Beinahe wäre es ihnen geglückt, Caesar in ihre Honigschlingen zu locken.
Zeugnis
Der englische Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Alexander Pope (1688 - 1744 n. Chr.) sagte einmal: „Lob gleicht dem Ambra: Ein wenig daran riechen und ein kleines Stück davon ist sehr angenehm; hält man aber einen ganzen Klumpen vor die Nase, so stinkt es und streckt einen zu Boden.“ Wie Diogenes war auch Pope der Meinung, dass bei überschwänglichem Lob oft eine Gefahr auf den Gelobten lauert.
Beschluss
Diogenes warnt uns vor überschwänglichem Lob durch andere. Wir sollten stets misstrauisch sein, denn der Lobende könnte ein böses Ziel verfolgen.
Kommentare
2014-08-26 19:46:56
Meiner Meinung nach ist deine Chrie sehr gut gelungen, besonders dein Zeugniss mit dem Zitat von Alexander Pope hat mir sehr gefallen.
Kommentar gelöscht
2014-08-27 17:00:32
Sehr gute Chrie, die Umschreibung verdeutlich sehr schön den Sinn des Zitates und auch das Zitat im Zeugnis passt perfekt zum Ausgangszitat.
2014-08-31 09:21:07
Sehr schön! Auch mir gefällt dein zweites Zitat im Zeugnis gut. Passt sehr schön zum Ausgangszitat!
2014-09-13 16:19:58
ich find es sehr gelungen
2014-09-25 11:11:48
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