Wissensdatenbank Wirtschaftsrecht

aktuelles Dokument: FallVerfruehterAuftrag
image4
image3
image2
image1
 Alle Kategorien:
  Forschungsdatenbank
  Lehrveranstaltungen
  Lexikon
  Literatur
  Rechtsgebiete
  Rechtsprechung
  Service
  Studium F H S
  Wissensmanagement
ich war hier: FallVerfruehterAuftrag

Version [12627]

Dies ist eine alte Version von FallVerfruehterAuftrag erstellt von WojciechLisiewicz am 2011-11-12 16:32:52.

 

Fall: Unbeabsichtigt abgeschickter Auftrag


A. Sachverhalt
Eigentümer eines Einfamilienhauses Schussel (S) möchte die Fassade seines Hauses renovieren und sucht nach einem zuverlässigen und günstigen Bauunternehmen, das die Arbeiten durchführen könnte. Von den in der näheren Umgebung eingeholten Angeboten sagt ihm der Kostenvoranschlag der Firma Putzig (P) zu. Er füllt das dem Kostenvoranschlag beigefügte Auftragsformular aus, erstellt ein Anschreiben mit der Bitte um schnelle und sorgfältige Ausführung und steckt diese in einen Briefumschlag. Bevor er den Auftrag versendet, will er noch mit seinem Bekannten sprechen, der neuerdings die Firma P beauftragt hatte. Er möchte sich über die Qualität der Arbeiten von P definitiv versichern.

S fährt zu seinem Bekannten und als er dort verweilt und entsetzt hört, wie der von P angebrachte Putz nach wenigen Wochen bereits Risse zeigte und nun zu bröckeln beginnt, sieht die Ehefrau des S den Brief auf dem Schreibtisch des S. Da sie auf dem Weg zum Einkauf am Betrieb von P vorbeifahren wird, denkt Sie, dass sie das Porto spart, wenn sie den Brief persönlich vorbeibringt. Das tut sie auch und teilt dem persönlich anwesenden P mit, dass der Brief "von ihrem Mann sei". P öffnet den Brief und händigt der Ehefrau des S ein von ihm sofort unterzeichnetes Exemplar des Vertrages aus.

Nach Ansicht der verpfuschten Arbeiten will S auf keinen Fall P beauftragen. P besteht jedoch darauf, dass er den Auftrag ausführen darf.

B. Frage
Ist zwischen S und P ein Vertrag zustande gekommen?


C. Lösungshinweise
In diesem Fall stellt sich im Zusammenhang mit der Erklärung des S (sein Angebot, weil der Kostenvoranschlag laut Sachverhalt erst nur unverbindlich war - das ergibt sich daraus, dass vom Kunden noch ein Auftrag zu unterzeichnen war, das erst durch den Auftragnehmer P anzunehmen war) die Frage, inwiefern sie abgegeben wurde (wie hat der Brief die Sphäre des S verlassen?) und wie auf der anderen Seite die Annahmeerklärung des P dem S zugegangen ist (an Ehefrau möglich? Wann wäre dann Zugang erfolgt? Wessen Bote war die Ehefrau?).

vgl. auch den Sachverhalt bei AS Skripten - Grundlagen Fälle BGB AT, Fall 5


CategoryFallsammlungWIPR
Diese Seite wurde noch nicht kommentiert.
Valid XHTML   |   Valid CSS:   |   Powered by WikkaWiki