===== Grundlagen des Sicherheitsmanagements ===== == //security engineering//, Technik und grundlegende Managamentprozesse == Der Umgang mit Fragen der Datensicherheit kann sowohl aus Sicht der technischen Prämissen wie auch aus dem Blickwinkel einer Management-Aufgabe beleuchtet werden. Folgende Aspekte sollten dabei berücksichtigt werden: ((1)) Sicherheitsprozess - kontinuierliche Verbesserung Ein (möglichst) sicheres System zeichnet sich dadurch aus, dass es einem kontinuierlichem Verbesserungsprozess unterliegt. Mit anderen Worten ist die Daten- und IT-Sicherheit kein Zustand ("System ist sicher") sondern ein Prozess. Dabei folgt der **Prozess** einem Kreis, der mit der Abkürzung **PDCA** bezeichnet wird: Plan => Do => Check => Act (//und dann wieder// => Plan) Der Sicherheitsprozess dient der Erreichung der Schutzziele (die bereits oben ausführlich behandelt wurden, siehe D.1.). Allerdings werden hier nicht alle Ziele blind und absolut verfolgt, sondern es erfolgt auch eine Wertung und Gewichtung. Diese Wertung und auch die Feststellung, welche Maßnahmen erforderlich sind, erfolgen mithilfe geeigneter **Analysen**. Diese sind insbesondere: - Analyse des Schutzbedarfs, - Analyse des Gefährdungspotenzials, - Schwachstellenanalyse. ((1)) Konstruktion sicherer Systeme aus technischer Sicht Ein Datenverarbeitungssystem, welches grundlegenden Sicherheitsanforderungen entsprechen soll, muss einige allgemeine Prämissen erfüllen. Diese sind: {{image url="089a_Prinzipien_Sichere_Systeme.png" title="Prinzipien für die Konstruktion sicherer Systeme" alt="Prinzipien für die Konstruktion sicherer Systeme" width="640px"}} ((1)) Vorgehensweise - die wichtigsten Schritte Eine im Hinblick auf die Datensicherheit sinnvolle Gestaltung eines Systems kann nur Resultat einer durchdachten Vorgehensweise sein. In zahlreichen Leitfäden und Normen wird diese thematisiert. Allgemein kann man folgende Teilaufgaben bei Schaffung eines (möglichst) sicheren Systems identifizieren: ((2)) Erfassung relevanter Systemeigenschaften ((2)) Ermittlung des Schutzbedarfs Der Schutzbedarf ist zu ermitteln, indem insbesondere die potenziellen Schäden identifiziert werden. ((2)) Erfassung der Bedrohungen Im Wege einer Bedrohungs- und Risikoanalyse sind Bedrohungen zu erfassen, die (o. g.) Schäden bewirken könnten. ((2)) Schaffung von Sicherheitsstrategien und Sicherheitsarchitektur Die Schaffung eines sicheren Systems bedarf selbstverständlich auch konkreter **[[DSMassnahmen Maßnahmen]]**. Diese Maßnahmen müssen aber in ein Gesamtsystem eingebettet und mit jeweils anderen Bereichen und Maßnahmen koordiniert werden. Im Hinblick auf die Sicherheitsarchitektur selbst sind insbesondere die **Sicherheitsgrundfunktionen** im Rahmen sog. **Leitlinien** sinnvoll. Dabei sind alle Bestandteile des Gesamtsystems **sorgfältig zu dokumentieren**. Beispiel einer Sicherheitsstrategie bei Softwareentwicklung: SDL (Security Development Life-cycle). ((1)) Rolle der Dokumentation Fachleute empfehlen, nicht nur die Sicherheitsleitlinien sondern alle Bestandteile des Sicherheitssystems, sorgfältig zu dokumentieren. Deshalb sollte eine Dokumentation im Hinblick auf folgende Elemente erfolgen: - Sicherheitsleitlinie - Geschäftsprozesse, - Sicherheitskonzepte (ISO 27001 / [[https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/ITGrundschutz/itgrundschutz_node.html IT-Grundschutz des BSI]]) - spezielle Sicherheitsrichtlinien - Arbeitsanweisungen (mit Checklisten?) - Inventarisierungsdaten Ein nicht dokumentiertes, nur in den Köpfen der Verantwortlichen und Mitarbeiter befindliches System sei nicht nachvollziehbar und deshalb schlecht... ---- CategoryDatensicherheit